Willkommen auf der Webseite "Bunker-Fuchsbau"

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Die beiden selbstständigen Denkmale Bunker-Fuchsbau und KZ-Aussenlager

Gleichzeitig mit der Aufstellung der SS-Führungsnachrichten-Abteilung wurde 1942 eine unterirdische Nachrichtenzentrale geplant und sofort mit ihrem Bau im Wald von Ketschendorf südlich der Reichsautobahn Frankfurt – Berlin ( jetzt BAB A12) begonnen. Im Laufe eines Jahres entstand hier die Durchgangsverstärkerzentrale DVZ „Fuchsbau“. Unter Umgehung Berlins hatte sie mit allen Durchgangsverstärkerzentralen der Wehrmacht sowie den DVZ der Waffen-SS „Hohenzollern“, „Schwansee“ (Deckname ab 13.6.1944 für Nachrichtenzentrale auf dem SS-Tr.Üb.Pl. “Kurmark“ in Saarow)  und „Friedrich“ Verbindung. …“Ziel war es nach alten Unterlagen, eine Hauptnachrichtenzentrale für den SD (Sicherheitsdienst) der Waffen-SS aufzubauen, welche gesonderte Leitungssysteme haben sollte, die nicht mit dem "öffentlichen" Netz oder dem Netz der Wehrmacht direkt verbunden waren !  So wurden vorwiegend Fernschreibleitungen von allen militärisch wichtigen Dienststellen, Großstädten und Wehrmachtsführungsstellen des damaligen Großdeutschen Reiches hier im Bunker-Fuchsbau zentral zusammen geführt !

 - KZ-Aussenlager  - 

Mahn- und Gedenkstätte

 

 

1942 Baubeginn des KZ-Aussenlagers 

"Ketschendorf-Bad Saarow" 

für Baustelle "Fuchsbau" und Erweiterung ab 1943

 

Heute:   Denkmal

Bis zu über 2000 KZ-Häftlinge für den Fuchsbau

 

Der ehemalige norwegische Häftling Odd Magnussen   schildert in  seinem Buch "Vi Ventet"  ("Wir warteten") das Leben und  Sterben  im einstigen KZ-Außenlager "Fuchsbau"       

Nach längerer Planungsphase mussten ab 1942 Häftlinge des KZ  Sachsenhausen (Außenlager ) in dem ehemaligen Untertagebau zwischen Rauen und Petersdorf die   Betonstollen des "Fuchsbaus" für die Waffen-SS bauen. 

  KZ-Außenlager "Fuchsbau" ist seit über 10 Jahren ein Denkmal und Erinnerungsstätte. Seine Südgrenze geht fließend in das Areal des Technischen Denkmals  Bunker-Fuchsbau über. 

 

Die Baustelle "Bunker-Fuchsbau" brauchte viele Arbeitskräfte!    

Dabei reichten anscheinend der Bauleitung der Waffen-SS schon 1943 die bestehenden Baracken für die Häftlinge nicht mehr aus, so dass ab 24.09.1943 weitere Baracken (2x 12,5m mal 42m; Waschbaracke 2m mal 4m und eine 12,5m mal 21m Grundflächen) gebaut werden sollten.


Das Ende des Brahl-Stollen
(Bild mit freundl. Genehmigung d. Rauener-Heimatstuben) befand sich innerhalb des doppelt eingezäunten Geländes des KZ-Aussenlagers.  Hier wurden mehrfach täglich Hunderte der KZ-Häftlinge unter der Erde zur Baustelle "Bunker" von der Waffen-SS gebracht.

Ein Teil der KZ-Häftlinge wurde für den Bau der Straße vom KZ zum Bunker eingesetzt ( In dieser Gruppe arbeitete auch der norwegische KZ-Häftling Lars To in der "Bauleitung" mit)

Zur Bewachung des KZ-Aussenlagers wurde eine SS-Kompanie des "Waffen-SS-Regimente z.b.V.Fuchsbau" eingesetzt; die Wachkompanie unterstand SS-Oberscharführer Karl Leukel. Das KZ-Aussenlager war mit vier Wachtürmen und mit doppeltem Stacheldrahtzaun mit Starkstrom gesichert. Die SS setzte täglich über 100 Wachmänner ein, um die Häftlinge auf der Baustelle zu bewachen.

 

 

 Aus alten Zeichnungen ist nachvollziehbar,  wie die ersten Barackenansichten waren.

So zu finden auch auf der Gedenktafel !

 

 

 

 

 

 

 

 

Mitgewirkt an dem Vorhaben haben u. a. auch in chronologischer Entwicklung:

18.04.1941
Gemäß dem Befehl des Reichsführers SS vom 18.4.1941 und der Verfügung des SS-Führungshauptamtes vom 22.4.1941 wurde mit Wirkung vom 1.4.1941 das “SS-Wehrgeologenkorps im SS-FHA” errichtet.

24.05.1941
Aufstellungsbefehl des SS-FHA für die “gemischte SS-Wehrgeologen Kompanie” v.24.5.1941 m.W.v. 1.6.1941 in Oranienburg (SS-FHA, I, OrgTgbNr. 2016/41 geh.)

 Die SS Führungsnachrichtenabteilung 500 wurde am 4.12.1942 mit Wirkung vom 1.12.1942 durch das SS-Nachrichtenzeugamt Oranienburg (In 7) aufgestellt. In Pieskow wurde gemäß Befehl vom 20.1.43 ein SS-Nachrichten-Zug 550  aufgestellt, dieser wurde truppendienstlich dem SS-FHA In 7 unterstellt. Ab März 1944 wurde die Einheit unbenannt in SS-Nachrichtenabteilung 501 und im Februar 1945 in SS-Führungs-Nachrichten-Regiment 500.  Die Feldpostnummer des Stabes war 56780.

Um die Jahreswende 1944/45 wurde auf Anordnung des Befehlshabers der Ersatzheeres beim SS-FHA der Einsatzstab „Eisberg“ gebildet. Dieser Stab hatte die Aufgabe, Reichsbehörden und den Raum „Fuchsbau“ (Tarnname für das SS-FHA) zu Lande und aus der Luft zu sichern.
Hierzu wurde Anfang Dezember 1944 die Aufstellung eines „ Regimentes zur besonderen Verwendung“ , einer „Flak-Abteilung z.b.V.“ und vier Alarm-Kompanien vom Truppenamt der Waffen-SS befohlen.

Feindberührung im "Fuchsbau" gab es keine.
In der Nacht vom 24. zum 25. April 1945 räumte die Waffen-SS mit RPM Ohnesorge fluchtartig die Bunkeranlage, als die sowjetische Armee kurz vor Golm zum Sturm auf Berlin  lag !

 

In dieser vorstehend genannten Entwicklung wurden vermehrt KZ-Häftlinge gebraucht, so dass nach Unterlagen gegen Ende 1944 bis 2000 KZ-Häftlinge in diesem Aussenlager untergebracht waren !   In den großen Baracken waren Inhaftiere aus 22 Nationen, darunter über 100 Jugendliche,  untergebracht und mit den kleinen Baracken zusammen einschl. der SS-Wachleuteunterkünfte  sollen es 32 Baracken gewesen sein. Die Arbeit war, so steht es in verschiedenen Dokumenten, teils unmenschlich und sehr schwer und nicht wenige Häftlinge, welche in den Stollenbereichen arbeiten mussten  fanden dabei den Tod.

 

Überlebende berichteten von mehreren Morden als Folge des Sadismus  durch die SS-Wachleute . Erkranke und verletzte KZ-Häftlinge dieses KZ-Aussenlagers wurden in der Baracke Nr. 4 durch einen mitinhaftierten polnischen Arzt und einem polnischen Zahnarzt versorgt; 20- 30 schwer Erkrankte davon wurden pro Woche (!) zurück in das KZ-Lager Sachsenhausen "überstellt" und "ausgetauscht".

Über den Verbleib der KZ-Häftlinge aus diesem Aussenlager ist wenig bekannt, denn die Zahlen verweisen, dass nur wenige von ihnen mit der "Auflösung" des Aussenlagers "Fuchsbau" (Fw-Ketschendorf)  im KZ-Sachsenhausen wieder ankamen.  So gab der ehemalige Kommandoführer -Nurreck- an, dass die meisten Häftlinge in kleinen Trupps nach Sachsenhausen "abgefahren" wurden. Arbeitseinsatzführer Ludwig Rehn sagte während des Sachsenhausen-Prozesses aus, dass im Februar 1945 kranke Häftlinge aus dem Krankenrevier dieses KZ-Aussenlagers  im Industriehof des Hauptlagers "vernichtet" wurden!  Am 09. April 1945 befanden sich nach diesen Unterlagen hier noch  245 Häftlinge im KZ-Aussenlager des "Fuchsbau" !  Nach Häftlingsberichten kamen insgesamt nur etwa 70 Häftlinge dieses Aussenlagers in Sachsenhausen an.

Ein ehemaliger SS-Angehöriger erklärte hier im  Truppenlager-Fuchsbau vor Zeugen im Jahre 2006, dass es sich dabei um min. 60 KZ-Häftlinge gehandelt habe, welche wesentliches geheim zu haltendes Wissen über den Bunker gehabt haben und sie deshalb im Brahl-Stollen "liquidiert "wurden ! Dies wäre zur Geheimhaltung erforderlich gewesen, denn die Bunkeranlage war als so geheim eingestuft, dass sogar die Unterlagen der einzelnen fertigen Bauabschnitte anschließend im Freien verbrannt wurden und deshalb auch nur SS-Leute die Asche der Unterlagen mit dem Sand verharken durften.

Ende Mai 1945 waren die Holzteile der Baracken dann abgebrannt gewesen.

 

 

Heute sind noch die Fundamente der Baracken, vereinzelte Betonteile,  Waschkauen  und die Wege im Lager erhalten geblieben.

 

 Der Vogeltränkbrunnen dieses Aussenlagers wurde später umgesetzt und stand von 1945 bis 1996 noch in Fürstenwalde auf dem "Ottomar-Geschke-Platz; er ist später durch die Stadtverwaltung Fürstenwalde (nach Informationen  vom 12.11.2009  der Unteren Denkmalbehörde Beeskow) auf dem Neuen Friedhof vom Fürstenwalde aufgestellt worden.

 

 

Jedes Jahr legen Menschen am Gedenkstein mit der Tafel als auch an den Barackenfundamenten Blumen und Gebinde nieder !

 

 

Mit SS-Kräften aus Spreenhagen wird das im Fuchsbau und KZ-Aussenlager tätige "SS-Waffenregiment z.b.V. Fuchsbau“ unter dem Namen „FALKE“ neu gebildet. (Ein Herr Seifert schrieb viel darüber in seinen "Erinnerungen an FALKE")   

Am 23. April 1945 abends kommt der Befehl, dass sich FALKE nach Saarow ziehen soll und dann nach Süd-West geht. SS-Waffenregiment FALKE, entstanden aus dem SS-Waffenregiment z.b.V. Fuchsbau, wurde im Kessel von Halbe aufgerieben.   

Gleichzeitig in dieser Nacht  (23. / 24. April 1945) verlässt unter großer Eile die komplette Besatzung des Fuchsbau mit sämtlichen Unterlagen und alle dort befindlichen Führungskräfte das Bauwerk in Richtung OKW-Zossen.

Gegen morgen ist alles leer und als die russische Armee dann gegen Nachmittag am Fuchsbau eintrifft, findet sie keinen Menschen im Bauwerk und Aussenlager mehr !

Nach einigen vergeblichen Sprengungen bes. im Bereich ehemaliger Lasteneingang zieht die "Rote Armee" dann in Richtung ihrem "Hauptziel" Berlin weiter ....  Bunker-Fuchsbau und KZ-Aussenlager verfallen über die Jahre zunehmend ................

 

 

Das KZ-Aussenlager steht unter Denkmalschutz nach dem BbgDSchG !

Das KZ-Aussenlager bildet mit dem Technischen Einzeldenkmal Bunker-Fuchsbau eine räumliche und geschichtliche Einheit !

Siehe auch Unterseite "Informationen" !

Feststellungen am

 11. 11. 2009

Wider dem Vergessen ...

Immer wieder geschmückt und gepflegt ist der Gedenkstein am Eingang des KZ-Aussenlagers .
Auch im Gedenken an die Qualen im Lager, auf der Bunker-Baustelle und den vermutlich noch im Stollen verbliebenen Toten !
Feststellungen am

11. Mai 2010
Menschen gedenken der Toten im KZ-Außenlager auch wieder !

Nur die Waldrodung beginnt jetzt im Mai 2010 auch im KZ-Außenlagergelände und bereits im Juli 2010 sind wesentliche Teile der Gedenkstätte an die Opfer im KZ-Außenlager gerodet !

 

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